30 Minuten mehr Zeit dank Kumi
Priv. Doz. Dr. Mark Ellrichmann, MHM, leitet innerhalb der Klinik für Innere Medizin I am UKSH Kiel die Abteilung Interdisziplinäre Endoskopie, zusätzlich ist er als Stations-Oberarzt für eine gastroenterologische Station verantwortlich. Mit Chefarzt Prof. Dr. Stefan Schreiber, 15 Oberärzten und fast 40 Assistenzärzten versorgt die Klinik jährlich mehr als 6.000 stationäre und 12.000 ambulante Patienten. Seitdem das Team auf die digitale Lösung Kumi setzt, wird im gesamten Behandlungsprozess von Patienten wertvolle Zeit eingespart.
Herausforderungen
Wie in den meisten Krankenhäusern gehören in der Klinik für Innere Medizin I Arzt- und Schichtwechsel zum Alltag. Gerade an Unikliniken herrscht eine hohe Personalfluktuation, junge Assistenzärzte sammeln hier Erfahrung und entwickeln Routinen, die am Anfang der beruflichen Tätigkeit noch fehlen können. In der Inneren Medizin werden vielfach multimorbide Patienten mit komplexen Krankheitsbildern behandelt, für die eine Vielzahl an alternativen Diagnostik- und Therapieoptionen existieren. Zusätzlich entwickelt sich die zugrundeliegende wissenschaftliche Evidenz rapide weiter. Der oberärztlichen Behandlungssteuerung kommt deswegen eine große Bedeutung zu. Vor diesem Hintergrund ist es für Oberärzte wichtig, Abläufe und Behandlungsschritte eng und kontinuierlich mit den Assistenzärzten abzustimmen.
In der Vergangenheit war diese institutionalisierte Durchführung von effizienten und standardisierten Abläufen in der Klinik für Innere Medizin I mit größeren Aufwänden verbunden. Wichtige klinische Befunde konnten zwar über das KIS-System eingesehen werden, doch die Fülle an Informationen machte es kompliziert, Patienteninformationen, Befunde und Behandlungsschritte schnell zu überblicken. Das kostete relativ viel Zeit.
„Wichtige Informationen können aufgrund von Personalwechsel, Missverständnissen oder kurzfristigen Änderungen im Behandlungsprozess leicht verloren gehen. Die optimale Patientenversorgung war oft nur mit Mehraufwand sicherzustellen.“
Lösung
Die Klinik für Innere Medizin I setzt deshalb im Behandlungsprozess seit Anfang 2018 auf den Einsatz der klinischen Software-Plattform Kumi, unter anderem auf Normalstationen, einer Wahlleistungsstation, in der Geriatrie sowie zur Koordination tagesklinischer Patienten.
Kumi unterstützt Oberärzte wie Dr. Ellrichmann und deren Teams, die Arbeit zu planen, Behandlungsschritte im Team nachzuverfolgen und damit noch effizienter bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Die Assistenzärzte können sich leicht auf Besprechungen vorbereiten und zielgerichtet Fragen an den Oberarzt stellen. Für die Zusammenstellung des Behandlungsplans greifen sie auf vordefinierte Bausteine zurück (SOPs), der Oberarzt prüft das Vorgehen und nimmt einfach Anpassungen vor.
Getroffene Entscheidungen sowie weitere Behandlungsschritte werden in Echtzeit erfasst und sind damit für das gesamte Team jederzeit transparent einsehbar. Statt bei Besprechungen immer wieder einen gemeinsamen Standard im Team festzulegen, werden Meetings nach einem klaren Schema strukturiert durchgeführt. Zusätzlich ist durch die Chat-artige Funktion eine asynchrone, schriftlich festgehaltene Kommunikation unter den Ärzten möglich.
„Unsere Kurven-Visiten am Nachmittag heißen jetzt ‚Kumi-Visiten‘ und jeder im Team kennt den Ablauf. Die gemeinsame Erwartungshaltung hilft, den jeweils anderen besser zu verstehen. Dadurch herrscht eine besonders hohe Übereinstimmung zwischen dem, was ich als Oberarzt empfehle und dem was die Assistenzärzte umsetzen.“
Ergebnis
Visiten, Kurvenvisiten oder Fallbesprechungen zwischen Dr. Ellrichmann und seinem Team sind durch die Unterstützung von Kumi mittlerweile effektiver und effizienter.
Der Behandlungsplan ist auf dem aktuellen Stand und die Notwendigkeit Zusammenhänge mehrfach besprechen zu müssen erheblich reduziert. Alle relevanten Informationen sind unabhängig von Zeit und Ort für das gesamte Team einsehbar. Statt von Anfang bis Ende alle Schritte im Behandlungsplan zu überblicken, werden von Dr. Ellrichmann regelmäßige, kleine Anpassungen vorgenommen. Der Oberarzt sieht deshalb auch eine Verbesserung in der Behandlungsqualität.
Die eingesparte Zeit nutzt Dr. Ellrichmann mittlerweile an anderer Stelle: Sein Fokus liegt auf dem Patientengespräch, der Sicherstellung einer noch detaillierteren Erfassung von Leitdiagnosen oder der für seine Patienten passgenauen Entlassplanung. Am Ende eines stationären Aufenthalts ist für Dr. Ellrichmann durch die zuvor erfolgte Verschriftlichung aller wichtigen Daten ein schnelles Vidieren der Entlassbriefe möglich.
„Zugegeben, ich war am Anfang skeptisch, ob mein Arbeitsalltag durch Kumi erleichtert wird. In der Testphase habe ich aber festgestellt, dass mir die Nutzung täglich viel Zeit spart. Im Team können wir mithilfe von Kumi über Hierarchieebenen hinweg unsere Patienten gut verstehen und zielgerichtet behandeln.“
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Krankenhaus-Typ: Universitätsklinikum; Maximalversorger
Standorte: Kiel, Lübeck
Größe: 2.400 Betten
Patienten/Jahr: ca. 400.000
Fachabteilung für Case Report: Klinik für Innere Medizin I (Schwerpunkte Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie)
Website: www.uksh.de