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Produkt

Wie ein DRK-Kran­ken­haus mit Kumi neue Routi­nen lebt

Fehlende Routine kann in Kran­ken­häu­sern lebens­be­droh­lich enden. Die Chef­ärzte Dr. Killer­mann und Dr. Klin­gen­berg-Noftz haben deshalb einen neuen Über­g­abe-Stan­dard einge­führt.
Ärzteschaft im DRK Krankenhaus Grevesmühlen testet Kumi am Tablet.

Klinikärzte versorgen nicht nur Patienten, sie agieren auch als Projektmanager: Etwa vier Stunden am Tag verbringen sie im Schnitt mit Dokumentationen und bürokratischen Aufgaben. Auch für Abstimmungen im Team bedarf es täglich viel Zeit – so müssen für jede ordentliche Übergabe bei Schichtwechseln mehr als 20 Minuten eingeplant werden. Diese Erfahrung hat Dr. Dirk Killermann in seinen bisherigen beruflichen Stationen ebenfalls gemacht. Er ist Chefarzt für das Fachgebiet Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin und leitet zusammen mit seinem Chefarzt-Kollegen für die Gastroenterologie, Dr. Rolf-Klingenberg-Noftz die Innere Medizin am DRK Krankenhaus Grevesmühlen. Gemeinsam haben die Chefärzte für das gesamte Ärzteteam einen neuen Übergabe-Standard eingeführt, der auf der digitalen Lösung Kumi basiert.

Herausforderung

Durch veränderte Arbeitszeitmodelle und -gesetze steigt die Anzahl an Übergaben zwischen verantwortlichen Klinikärzten immer mehr. Außerdem erhöhen kürzere stationäre Aufenthalte von zunehmend komplex erkrankten Patienten die Anzahl an Informationen, die ein Klinikarzt an den nächsten weitergeben muss. Gleichzeitig ist jedoch immer weniger Personal verfügbar, um die Versorgung sicherzustellen. Die zunehmende Arbeitsverdichtung und steigende Belastung machen also effiziente Absprachen unter Klinikärzten dringend erforderlich, um die Patientenversorgung sicherzustellen und zufriedene Mitarbeiter langfristig halten zu können.

Die Praxis sieht aber oft anders aus: Mehr als ein Viertel der Pflegekräfte und über ein Drittel der Ärzte geben an, dass Übergaben ineffizient und unstrukturiert erfolgen. Denn gerade bei einem großen, schnell wechselnden Patientenkollektiv ist eine detaillierte Übergabe in der Regel nicht zu leisten. Das kann zu Missverständnissen führen, und endet im schlimmsten Fall in Fehlbehandlungen. Eine 2014 im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass medizinische Fehler durch verbesserte Übergaben um bis zu 23 Prozent reduziert werden konnten.

Auch für die Assistenzärzte im DRK-Krankenhaus Grevesmühlen gehört eine wechselnde Verantwortung ganzer Stationen sowie Übergaben für Nacht- und Wochenenddienste zum Alltag. In stressigen Situationen ist hier in der Vergangenheit die Weitergabe von ärztlichen Aufgaben teils nach persönlichen Vorlieben sowie „zwischen Tür und Angel“ erfolgt. Anschließend standen diensthabende Ärzte auch mal vor der Herausforderung, ein wenig bekanntes Patientenkollektiv bei einer eng bemessenen Dienstzeit zu betreuen.


„Wenn ein Assis­tenz­a­rzt für einen Kolle­gen einspringt und plötz­lich die Verant­wor­tung für 30 Pati­en­ten mit jeweils mehre­ren anste­hen­den klini­schen Aufga­ben über­nimmt – da kommen schnell über 100 To-Dos zusam­men. Und jede einzelne davon ist im Ernst­fall enorm wichtig.“

Dr. Killermann, Chefarzt

Dr. Killermann sah die Notwendigkeit für ein abgestimmtes, nachvollziehbares und gleichzeitig flexibles Vorgehen im gesamten Ärzteteam, um eine effiziente Versorgungskontinuität der Patienten sicherzustellen.

Beispiel Aufgabenliste in Kumi Clinical.

Die Ärzteteams der internistischen Kliniken am DRK Krankenhaus Grevesmühlen setzen mittlerweile auf Kumi, um Übergabeprozesse sicher und effizient zu gestalten. Die kontinuierliche Nutzung der Plattform bildet hier die Grundlage, um zu jeder Zeit einen aktuellen Stand aller Patienten abbilden zu können. Durch die Vorplanung in Kumi und die für alle nachvollziehbare und einheitliche Struktur kann die Verantwortung in Sekunden von einem an den anderen weitergegeben werden. Ein bisher zuständiger Assistenzarzt übergibt nun offene Aufgaben, ohne klinische Inhalte bis ins letzte Detail mit dem Kollegen besprechen zu müssen. Der übernehmende Arzt kann sofort beginnen, die anstehenden Aufgaben mit einer vordefinierten Priorisierung zu erledigen.

„Mit Hilfe von Kumi haben wir nun sicher­ge­stellt, dass die Über­g­abe von Pati­en­ten nahtlos und zügig erfolgt – und dabei nichts verges­sen wird.“

Dr. Klingenberg-Noftz, Chefarzt

Auch alle Übergaben für Wochenenddienste erfolgen nun nach einem klar definierten, institutionalisierten Format. So plant am Freitagvormittag zunächst jeder betreuende Assistenzarzt in Kumi die fürs Wochenende absehbaren Tätigkeiten. Assistenz-, Ober- und Chefärzte nehmen sich anschließend 20 Minuten Zeit, um in einer gemeinsamen Besprechung den aktuellen Stand sowie Bedarf für jeden einzelnen Patienten abzustimmen.

Planung und Kommunikation von Wochendienst-Tätigkeiten in Kumi Clinical.

Dabei wird Kumi an die Wand projiziert, zeitgleich können die Ärzte mit weiteren mobilen Endgeräten, wie etwa iPads, auf die Plattform zugreifen und direkt Inhalte anpassen. Die Besprechung erfolgt so extrem zeiteffizient und mit einem klaren Fokus darauf, Unklarheiten zu beseitigen sowie veränderte Situationen oder notwendige Ergänzungen direkt schriftlich vorzunehmen.

„Früher haben die Assis­ten­zärzte Wochen­end-Über­g­a­ben unter sich bespro­chen. Durch die Stan­dar­di­sie­rung mithilfe von Kumi haben wir fest­ge­stellt, wie wert­voll eine kurze, fokus­sierte Bespre­chung im größe­ren Team ist. Rele­vante Infor­ma­ti­o­nen aller Ärzte fließen so in eine opti­male Behand­lungs­stra­te­gie ein.“

Dr. Killermann, Chefarzt

Ergebnis

Mittlerweile haben die Klinikärzte im Krankenhaus Grevesmühlen ihren strukturierten Informationsfluss mithilfe von Kumi institutionalisiert. Durch die Verschriftlichung relevanter Maßnahmen in einer für alle bekannten Struktur unterliegt der Übergabeprozess einem klaren Standard und einer besseren Planbarkeit. Dr. Killermann stellt dadurch eine hohe Zeitersparnis und eine optimierte Versorgungskontinuität fest.

Übergabe der gesamten Station in weniger als fünf Minuten sichergestellt.

Selbst wenn ein Assistenzarzt ungeplant ausfällt, ist in zumeist weniger als 5 Minuten die Übergabe der gesamten Station mit typischerweise mehr als 50 anstehenden Aufgaben sichergestellt. Denn die leicht zugänglichen Informationen und eine organisatorische Priorisierung der Patienten reduzieren die Aufwände und sichern die medizinische Versorgung.

Auch seine Assistenzärzte sehen seit der Implementierung eine deutliche Verbesserung in den Arbeitsabläufen:

„Für mich als Assis­ten­zärz­tin ist es wichtig, eine Balance zwischen notwen­di­ger Über­g­abe und beste­hen­dem Zeit­druck zu finden, um die Versor­gung sicher­zu­stel­len aber gleich­zei­tig den Betrieb nicht aufzu­hal­ten. Mit unserem Über­g­abe-Stan­dard und Kumi haben wir hier eine deut­li­che Verbes­se­rung erreicht.“

Dr. Christina Curths, Assistenzärztin

Krankenhaus Grevesmühlen

Krankenhaus-Typ: Grund- und Regelversorger
Größe: 122 Betten
Stationäre Patienten / Jahr: ca. 5.500
Ambulante Patienten / Jahr: ca. 6.800
Fachabteilungen für Case Report: Kardiologie, Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin
Website: drk-kh-gvm.de

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