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Krankenhaus heute

„Kann das ernst­haft noch ein geleb­ter Prozess in Kran­ken­häu­sern sein?"

Nach mehre­ren Jahren als Chir­ur­gin im Kran­ken­haus ist Dr. Tabea Quecke mitt­ler­weile Teil des Kumi-Teams. Sie packt damit ein grund­sätz­li­ches Problem an, das sie selbst ständig im Klini­kall­tag erlebt hat.
Dr. Tabea Quecke Customer Success Managerin
Kitteltausch mit Tabea: Von der Visite ins Meeting.

“Wie, du arbeitest in einem Start-up? Aber du bist doch Ärztin!” Diesen Satz habe ich schon häufig gehört.

Meine Antwort ist immer die gleiche: “Ich arbeite bei Kumi auch als Ärztin. Nur dass ich keine Patient:innen mehr behandle, sondern Prozesse. Damit habe ich die Möglichkeit, nicht nur die Patientenversorgung von fünf bis zehn Patient:innen am Tag, sondern von unendlich vielen – im besten Falle in Zukunft weltweit – sicherzustellen.” 

Nach über vier Jahren in der Chirurgie habe ich das Krankenhaus verlassen, um meine Erfahrung zu nutzen, das Gesundheitswesen zu modernisieren. Ich wollte es nicht mehr akzeptieren, dass ich aus rein organisatorischen Umständen oftmals meinem Anspruch an die Patientenversorgung nicht gerecht werden konnte. 

Hier ein Beispiel: Während einer Ultraschalluntersuchung im Nachtdienst wurde ich alle paar Minuten angerufen – und zwar von verschiedensten Fachabteilungen und Berufsgruppen. Die Patientin fühlte sich verständlicherweise unwohl aber ich musste natürlich für Notfälle erreichbar sein. Es waren aber größtenteils keine Notfälle. Denn auf meine Rückfrage, ob es wirklich dringend ist, kam fast immer ein „Nein”. Stattdessen ging es um Fragen wie die Kostform von Stationspatient:innen oder die Thromboseprophylaxe in einigen Stunden. Verständlicherweise wollte der oder die Anrufer:in diese Dinge klären, um sie nicht zu vergessen. Abgesehen von der mit kaltem Ultraschallgel auf dem Bauch wartenden Patientin brauchte ich für die Beantwortung dieser Fragen auch häufig Zugang zum KIS am PC. Aber natürlich saß ich nicht am PC, sondern am Sonographiegerät. Also habe ich versprochen, zurückzurufen, nur um nach der Untersuchung nicht mehr ganz sicher zu sein, wen ich alles zurückrufen muss und welche Infos der- oder diejenige von mir brauchte.

Kann das ernsthaft 2023 ein gelebter Prozess in Krankenhäusern sein? Ganz offensichtlich.

Wir beschäftigen uns mit KI in der Medizin oder mit Robotik im OP, um dann zu versuchen, auf dem Notizzettel zu entziffern, ob die schnell hingekritzelte Notiz „Röntgen!” bedeuten sollte, dass ich ein Röntgen anmelden muss oder mir den Befund angucken sollte? Ganz zu schweigen davon, dass keiner meiner Kolleg:innen an dieses Röntgen denkt, wenn ich spontan in den OP muss, da es ja nur auf meinem Notizzettel steht.

Die Skepsis ist häufig noch groß, wenn es um Digitalisierung im Krankenhausprozess geht. Das liegt aus meiner Sicht häufig daran, dass die digitalen Produkte, die eingeführt werden, benutzerunfreundlich und nicht passend für Krankenhäuser sind. Genau deshalb arbeite ich bei Kumi. Wir als Ärzt:innen nehmen aktiv Kundenfeedback unserer ärztlichen Kolleg:innen im Krankenhaus auf und gestalten damit das Produkt aktiv mit. Das lässt einen über den Tellerrand schauen und die absolute Dringlichkeit moderner Arbeitsweisen in Krankenhäusern deutlich werden.


Dr. Tabea Quecke arbeitet bei Kumi an der Schnittstelle zwischen Kundenbetreuung, Vertrieb und der Implementierung unserer Software in unseren Kundenkrankenhäusern.